Borgsdorf-Tbilissi: Lublin

Dienstag, 6.9. 16

Der gestrige erste Reisetag hat etwas geschlaucht. Zumal ich übersehen hatte, dass es von Borgsdorf nach Lublin nicht 600, sondern 800 Kilometer waren. Enkel Paul hat das nicht allzu sehr berührt, nach seiner sehr kurzen Nacht davor schlief er während der Fahrt den Schlaf der Gerechten. Dafür war er als Navigator hellwach, wenn es nötig war. In den engen, vom Feierabendverkehr verstopften Strassen von Lublin fanden wir das Hotel Victoria sehr schnell.

Was treibt uns eigentlich in diese Gegend? Wohin soll es gehen? Ich erfülle mir mit dieser Autotour einen seit Langem gehegten Wunsch: Einmal auf der georgischen Heerstraße von Wladikawkas nach Tbilissi den Kaukasus überqueren! Da ich das mit dem Auto tun wollte, wuchs sich das Projekt noch aus. Auf dem Wege dorthin sind Besuche bei Freunden in Kiew, Moskau, Maikop und Krasnodar geplant. Letzteres, weil irgendwann auch Enkel Paul (19, gerade das Abitur geschafft) Interesse zeigte und sein Gasteltern in Krasnodar besuchen will. 2013/14 war er ein Jahr lang dort, genoss die Gastfreundschaft, lernte den russischen Alltag in der Provinz kennen und kehrte mit vielen Erfahrungen zurück.

Die Fahrt quer durch Polen war angenehm. Ich hatte noch mein Erfahrungen aus den 1980er Jahren im Hinterkopf, als sich schmale Landstraßen schlängelten, man von Brest nach Frankfurt/oder 12 und mehr stunden bräuchte und gut daran Tat, die Strecke nachts nicht zu befahren: unbeleuchteten Pferdewagen waren unterwegs. Und jetzt: erstklassige Strassen auch abseits der Hauptstrasse, weitere im Bau, auch mit EU-Geldern. Abends dann ein verdientes Ankunftsbier in Lublin.

Nun also „on the road“ mit Paul. Mal sehen, wie der Alte (68) und der Junge miteinander zurecht kommen werden. Das Ziel heute Abend: Kiew.

Abendbier in Lublin.